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Norwegens Geographie

 

Die Geographie Norwegens ist von Gebirgsketten und kargen Hochebenen, den Fjells, geprägt. 26 Gipfel liegen über 2.300 m. Die höchste Erhebung des Festlandes ist der Galdhøpiggen mit 2.469 m. Die ca. 25.000 km lange Atlantikküste besteht aus unzähligen schmalen und tiefen Buchten (Fjorden).

Fasst 150.000 Inseln sind dem Land vorgelagert. Im Landesinneren tragen hohe Wasserfälle, Flüsse mit ihren Tälern und auch Binnenseen zur Vielfalt der Oberflächenstruktur des Landes bei.

 

Geschichte:

 

Die menschliche Besiedlung Norwegens begann nach der letzten Eiszeit vor etwa 11000 Jahren. Als Jäger und Sammler folgten sie dem schmelzenden Eis nach Norden. Die älteste Fundstätte ist Blomvåg in der Kommune Øygarden in Hordaland. Gefundenen Artefakten wurden auf 10.500 v. Chr. datiert.

Der steinzeitlichen Megalithkultur Skandinaviens folgten in der Bronze- und Eisenzeit germanische Einflüsse. In der Zeit der Wikinger (800-1050), wurde Norwegen durch König Harald Hårfagre geeint. In dieser Zeit erfolgte von Norwegen aus die Besiedlung Islands, der Färöer und Grönlands. Einige erreichten sogar Neufundland im heutigen Amerika. Aber auch die Normandie in Frankreich wurde von den 'Nordmännern' besiedelt.
Die Orkney- und die Shetlandinseln wurden von norwegischen Wikingern in Besitz genommen und gehörten bis 1472 zu Norwegen.

Durch politische Unterstützung Frankreichs musste Dänemark Norwegen am 14. Januar 1814 im Frieden von Kiel, an den König von Schweden abtreten. Allerdings erfolgte keine direkte Übergabe, so dass Norwegen für kurze Zeit unabhängig wurde und sich in einer Nationalversammlung am 17. Mai 1814 in Eidsvoll eine Verfassung gab, die mit leichten Änderungen bis heute Gültigkeit besitzt. Seither ist der 17. Mai in Norwegen Nationalfeiertag.

Im Ersten Weltkrieg erklärte Norwegen zusammen mit Dänemark und Schweden seine Neutralität. 1920 trat das Land dem Völkerbund bei. 1949 gehörte Norwegen zu den Gründungsmitgliedern der NATO.
1960 wurde mit Dänemark, Österreich, Portugal, Schweden, der Schweiz und Groß Britanien, die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) gegründet.
 

Die moderne Geschichte Norwegens, ist seit 1969 von Wachstum und Reichtum durch die Förderung von Erdöl geprägt .
Ein Beitritt zur Europäischen Union wurde in Volksabstimmungen zweimal verhindert Norwegen ist jedoch als Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) in vielen Belangen einem EU-Mitglied gleichgestellt und darüber hinaus als Teil der Nordischen Passunion Mitglied des Schengener Abkommens.

 

Geologische Schatzkiste

 

und moderne Wirtschaftsnation Norwegen – das sind tief eingeschnittene Fjorde, mächtige Gletscher, rauschende Wasserfälle, Mitternachtssonne, Polarlicht und das Nordkap Europas. Ausgedehnte Hochflächen (Fjells) stehen im Wechsel mit Gebirgsmassiven, wie z.B. dem Jotunheimen in Südnorwegen mit seinem höchstem Gipfel, dem Galdhøpiggen, mit über 2469 m Höhe. Die extreme Reliefenergie ermöglichte die Entstehung vielfältiger Landschafsformen und ist auch die Grundlage für das enorme Potential an Wasserkraft über das Norwegen verfügt. Mit 1750 km Nord-Süderstreckung umfasst Norwegen eine Vielfalt von Landschafts- und Klimazonen, die jedes Jahr zahlreiche Touristen in ihren Bann zieht.

Die Prägung der faszinierenden norwegischen Gebirgswelt erfolgte zwar hauptsächlich durch die jüngste quartäre Vereisung in den letzten 70000 Jahren, das geologische Inventar hingegen gehört zu den ältesten Europas (>3 Milliarden Jahre). Die sehr alten Gesteine des Archaikums und Proterozoikums – Granite, Gneise, Schiefer, Porphyre, Sand- und Kalksteine – sind durch Abtragungsprozesse und Hebungsvorgänge im weiteren Verlauf der Erdgeschichte an der Oberfläche aufgeschlossen. Prägend für Skandinavien und das nördliche Mitteleuropa war die in mehreren Phasen verlaufende kaledonische Gebirgsbildung, die hauptsächlich im Ordovizium, Silur und Devon (vor ca. 500-350 Millionen Jahren) stattfand (Kollision von Kontinentalplatten).

In dem aus dem Baltischen Schild und den östlichen Kaledoniden (Norwegen, Schweden) entstandenen Fennoskandia dominierten bis zum Quartär (vor ca. 2 Millionen Jahren) Hebungs- und Abtragungsvorgänge. Im Perm bildeten sich tektonische Brüche aus (Oslo-Graben), zudem kam es im Zuge einer verstärkten magmatischen Aktivität zum Aufstieg von Lava. Es entstanden damals im Osloer Gebiet Gesteine wie z.B. Gabbros, Syenite, Granite, Rhombenporphyre und Ignimbrite.

 

Diese Gesteine sind durch den nachfolgenden Transport mittels eiszeitlichen Gletschern bis nach Norddeutschland transportiert worden. Nach dem Abtauen der mächtigen Eislast begann sich das Land allmählich zu heben (Isostasie).

Bei Oslo wurden Strandlinien 200m über dem heutigen Meeresspiegel gefunden, gegenwärtig beträgt die Hebung noch ca. 1 cm pro Jahr. Glaziale Prozesse wie Erosion und Akkumulation prägen die Landschaft bis heute. Norwegen verfügt nach Island über das größte Gletscherareal (2.600 km2) Europas. Die heutigen, überwiegend im Südwesten gelegenen Gletscher sind keine Überreste der pleistozänen Vereisung, sondern entstanden in kühlen Perioden der letzten 2 500 Jahre. Die wasserreichen Gletscherabflüsse und die hohen Niederschläge bilden nicht nur die touristisch attraktiven Wasserfälle, sondern ermöglichen auch den Bau von Wasserkraftwerken, die mit 99 % den Energiebedarf des Landes nahezu vollständig decken. Pläne für den Export von elektrischer Energie aus Wasserkraft nach Mittel- und Westeuropa sind bereits weit fortgeschritten. Auch das große Potential an Windenergie soll zukünftig vor allem in Mittelnorwegen genutzt werden. Außer den beträchtlichen Kapazitäten an „sauberer Energie” verfügt Norwegen über die größten Erdöl- und Erdgaslagerstätten Europas im Offshore-Bereich der Nordsee und der Barentssee. Die Kohlenwasserstoffe werden zumeist mittels Bohrplattformen, gegenwärtig vorwiegend aus mesozoischen Speichergesteinen vor Mittelnorwegen, gefördert. Die Gewinnung und der Verkauf von Erdgas und Erdöl haben wesentlich zum hohen Lebensstandard Norwegens beigetragen.

Zwar kam es bisher zu keinen katastrophalen Meeresverschmutzungen, doch müssen mögliche Gefahrenpotentiale in der sensiblen ökologischen Küstenregion immer unter strenger Beobachtung stehen. Norwegen mit seinen großartigen Landschaften, den reichen Energievorräten und seiner Hightechindustrie (Offshore- Technik, Schiffsbau, Elektronik, Fischfang und Verarbeitungsindustrie) hat gute Chancen, die Nutzung der reichhaltigen Ressourcen im Einklang mit seiner einzigartigen Natur zu betreiben.