Wasser – die wichtigste Ressource des 21. Jahrhunderts | ||||
Wasser ist Leben und Wasser ist Brot, verunreinigtes Wasser aber Krankheit und Tod In vielen Gebieten der Erde ist hygienisch einwandfreies Trinkwasser schon heute ein knappes Gut. Der globale Trinkwassermangel in den ariden und semiariden Bereichen wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch weiter verschärfen. Dies liegt einmal an der ungleichmäßigen regionalen Verteilung der globalen Süßwasser- reserven, zum anderen an der gebietsweisen Überbeanspruchung des Wasserdargebotes insbesondere durch Bevölkerungszunahme. Gegenwärtig haben vorwiegend in den Entwicklungsländern, ca. 1,4 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser und 2,3 Mrd. leben ohne ausreichende sanitäre Versorgung. Dies führt zwangsläufig zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten und einer erhöhten Kindersterblichkeit. Von den großen Wassermengen der Erde (ca. 1, 4Mrd. km³) sind nur 2,8% Süßwasser davon (0,632% Grundwasser, 0,017% Wasser der Flüsse und Seen und 2,15% in den polaren Eiskappen bzw. in Gletscher gebundenes Süßwasser), aber 97,2% Salzwasser in den Ozeanen. Nach Angaben der UNO stützt sich die Trinkwasserversorgung weltweit zu 65% auf die Nutzung von Grundwasser. Dies ist vor allem damit zu begründen, dass Grundwasser im Vergleich zu Oberflächenwasser zumeist besser vor Verunreinigungen geschützt ist und vor allem in ariden Gebieten sehr viel weniger der Verdunstung unterliegt. Die sehr ergiebigen Grundwasserleiter weisen eine sehr gute Qualität und eine hohe Wasserdurchlässigkeit auf.
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Das Alter dieser Grundwässer und die aktuelle
Grundwasserneubildung sind aber oftmals noch nicht ausreichend
bekannt.
Es müssen wassersparende Technologien für die Trinkwasserversorgung und die landwirtschaftliche Bewässerung eingesetzt werden. Außerdem ist die Mehrfachverwendung des Wassers (z.B. Abwasser und Regenwasser für Beregnungszwecke, optimale industrielle Wasserkreisläufe) zu forcieren. Die eingesetzten Technologien müssen aus sozioökonomischen Gründen den jeweiligen Länderstandards entsprechen. So kann beispielsweise in ölreichen Ländern die energieintensive Meereswasserentsalzung- zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden (Saudi -Arabien, Emirate). Selbst Abwasser kann nach intensivster Aufbereitung anteilig dem Trinkwasser beigemischt werden. Wie am Beispiel Windhoek/Namibia). Dem Trinkwasserschutz muss weltweit sowohl beim Grundwasser als auch beim Oberflächenwasser eine erhöhte Priorität eingeräumt werden. Dazu gehören neben dem flächenbezogenen Grundwasserwasserschutz auch die Berücksichtigung der Ansprüche unterschiedlicher Ökosysteme (z.B. Feuchtbiotope und naturnaher Wald ).
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Sehr wichtige Faktoren für integrierte
Wasserschutzmaßnahmen sind auch eine ausreichende
Abfallentsorgung und Altlastensanierung. Die Landnutzung sollte dem Wasser- und Nahrungsmittelbedarf
der Regionen zukünftig besser angepasst werden. Zur Veranschaulichung
für nachhaltige Managementkonzepte werden nachfolgend zwei Beispiele
aus dem Bereich Trinkwasserversorgung (Norderney, Langeoog) und Abwasserrecycling
(Braunschweig) kurz skizziert. Auf den ostfriesischen Inseln (südliche
Nordsee) versickert der nicht verdunstete Anteil des Niederschlages
in den sandigen Untergrund und bildet dort eine Süßwasserlinse über
dem schwereren Salzwasser. Bei einer nachhaltigen Nutzung dieser
Grundwasservorkommen für die Trinkwasserversorgung werden
die sensiblen, inseltypischen hydrogeologischen und ökologischen
Verhältnisse, auch unter den Gesichtspunkten des Naturschutzes
im Nationalpark Wattenmeer, genutzt. Im Wesentlichen sind dies
folgende Faktoren.: Anlage von relativ flachen Förderbrunnen
(ca. 15 m tief) und Beschränkung der Fördermengen und Absenkungen,
um ein Ansteigen des unterlagernden Salzwassers zu vermeiden. Anpassung
der Fördermengen in der Nähe sensibler, süßwasserabhängiger
Feuchtbiotope der Dünentäler insbesondere während
der Vegetationsperiode. Kontinuierliches, Monitoring. (Luft,
Boden, Vegetation, Grundwasser, Gezeiten) um durch rechtzeitige
Registrierung der Veränderungen und durch eine Risikoanalyse
Schäden rechtzeitig abwehren zu können. Forschungsberichte Autoren: |